Langsames WLAN: 5 Tipps, die helfen

Langsames WLAN: 5 Tipps, die helfen

21. März 2023

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Auch wenn das WLAN-Symbol alle drei viertelkreisrunden Linien um den Punkt zeigt, liefert das drahtlose Heimnetz manchmal nur unbefriedigende Geschwindigkeiten. Was langsames WLAN verursacht und was Sie dagegen tun können.

Langsames WLAN kann viele Gründe haben, von veralteter Hardware, über die falsche Platzierung des Routers bis hin zur Anzahl der verbundenen Geräte. Mit unseren Tipps machen Sie Ihr WLAN wieder schneller.

Stellen Sie sicher, dass Ihr WLAN-Router oder Access Point mit dem aktuellen WLAN-Standard WiFi 6 (auch als WiFi 802.11ax bekannt) kompatibel ist. Allerdings müssen auch alle Endgeräte WiFi 6 unterstützen, da immer der tiefere Standard ausschlaggebend ist.

Eine clevere Möglichkeit, alte Endgeräte weiterhin zu nutzen, ohne dass sie Ihr WLAN verlangsamen: Betreiben Sie alte Geräte in einem separaten Netz. Dazu bietet sich das 2,4-GHz-Band an.

Verbinden Sie also die langsamen Geräte (alle ohne WiFi 6) auf 2,4 GHz und überlassen Sie 5 GHz (resp. 6 GHz) den schnellen WiFi-6-Geräten. Dazu müssen Sie in den Einstellungen des betroffenen Smartphones oder Computers das bis dahin genutzte Netz entfernen und sich damit beim 2,4 GHz-Netz (einmal) anmelden.

Tipp 2: Router optimal platzieren und Hindernisse entfernen

Distanz zählt und deshalb sollten Sie den Router optimal platzieren. Der Router sollte möglichst in der Mitte des abzudeckenden Bereiches und möglichst frei von Hindernissen stehen. Jede Materie dämpft das Signal, insbesondere Metall.

Was oft übersehen wird: Moderne Fenster werden zur besseren Wärmeisolation oft mit einer Metallschicht bedampft. Dadurch dämpfen sie allerdings auch Funkwellen. Wenn der Empfang im Garten schlecht ist, kann ein offenes Fenster also Abhilfe schaffen.

Die optimale Platzierung des Routers macht einen grossen Unterschied bei der WLAN-Geschwindigkeit.

Tipp 3: Interferenzen reduzieren

Und hier kommt der Bringer: Elektronische Geräte wie Mikrowellen, drahtlose Telefone oder Bluetooth-Geräte können zwar ein WLAN erheblich beeinträchtigen. Störfaktor Nummer 1 sind jedoch benachbarte Netze auf der gleichen Frequenz.

Deshalb sollten Sie sicherzustellen, dass Sie nicht die gleiche WLAN-Frequenz wie Ihr Nachbar verwenden. Die Frequenz können Sie in den Router-Einstellungen anpassen. Ein Tipp: Verwenden Sie 5-GHz-Kanäle mit Kanalnummern ab 100. Denn ab Kanalnummer 100 (5.470 GHz) ist die maximal erlaubte Sendeleistung etwas höher.

Tipp 4: Anzahl verbundener Geräte reduzieren

Behalten Sie die Anzahl der verbundenen Geräte im Auge. Jedoch verlangsamen nur Geräte, die wirklich Daten hoch- oder runterladen, das WLAN. Platzieren Sie deshalb Geräte mit hohem Datenverbrauch möglichst nahe beim Router. Eine WLAN-Kamera etwa am Rande der Reichweite (zum Beispiel draussen) kann das ganze WLAN erheblich verlangsamen.

Tipp 5: WLAN-Repeater (Signalverstärker) einsetzen

Bewegt man sich am Rande der Reichweite des WLAN, sinkt die Übertragungsgeschwindigkeit stark. Ein WLAN-Repeater hilft, die Reichweite des Netzes zu verbessern. Wichtig: Platzieren Sie den Repeater nicht am Rande, sondern an einem Ort, wo der Empfang des Routersignals noch gut ist.

Was verlangsamt das WLAN?

Langsames WLAN kann verschiedene Ursachen haben, vom WiFi-Standard, über Störungen bis hin zur Signalstärke. Generell wird die WLAN-Geschwindigkeit durch die folgenden vier Bereiche beeinflusst:

  • WiFi-Standard
  • Signalstärke (genauer das Signal-Rausch-Verhältnis)
  • Störungen
  • Anzahl Geräte

Der WiFi-Standard und die WLAN-Geschwindigkeit

Die unter idealen Bedingungen absolut maximal erreichbare Geschwindigkeit hängt vom verwendeten WiFi-Standard ab. Bei den über die Jahre weiterentwickelten Standards hat sich die Leistung schrittweise verbessert:

  • WiFi 802.11b: maximal 11 MBit/s
  • WiFi 802.11a: maximal 54 MBit/s
  • WiFi 802.11g: maximal 54 MBit/s
  • WiFi 802.11n (WiFi 4): maximal 600 MBit/s (bei Verwendung von 4×4-MIMO und 40-MHz-Kanälen)
  • WiFi 802.11ac (WiFi 5): maximal 6,9 GBit/s (bei Verwendung von 8×8-MIMO und 160-MHz-Kanälen)
  • WiFi 802.11ax (WiFi 6): maximal 9,6 GBit/s (bei Verwendung von 8×8-MIMO und 160-MHz-Kanälen)

Bei den aktuelleren Standards WiFi 4 bis WiFi 6 fällt der Begriff MIMO auf. MIMO steht für Multiple Input Multiple Output. Bei MIMO werden mehrere Antennen verwendet, um Datenströme zu übertragen.

Problem 1: Veraltete Hardware macht das WLAN langsamer

Die mögliche Geschwindigkeit hängt von der verwendeten Hardware ab, das heisst vom Access Point respektive WLAN-Router und den Endgeräten. Dabei ist immer der jeweils ältere Standard entscheidend. Ein Endgerät mit WiFi 4 an einem Router mit WiFi 6 bringt also nur die Leistung von WiFi 4.

Gute WLAN-Router und Access Points verfügen in der Regel über 4 Antennen (2 für 2,4 GHz und 2 für 5 GHz). Darüber hinaus wird es schnell teuer. Aktuelle iPhones und Macbook Air verfügen zum Beispiel über 2 MIMO und unterstützen eine Kanalbreite von 80 MHz. Das ergibt maximal 1,2 Gbit/s auf 5 GHz und 574 MHz auf 2,4 GHz.

Hinzu kommt unglücklicherweise, dass ein langsames Endgerät das Netz für alle langsamer macht. Je mehr Daten der langsame Client empfängt und sendet, desto schwächer wird das WLAN für alle Nutzerinnen und Nutzer.

Problem 2: Signalstärke nimmt mit Distanz vom Router stark ab

Die beim Empfänger ankommende Signalstärke, genauer gesagt das Verhältnis von Signal zu Rauschen (S/N), beeinflusst die maximal mögliche Geschwindigkeit der Datenübertragung. Das ist so, weil die Obergrenze der Bitrate eines Datenkanals von der Bandbreite und dem S/N-Verhältnis abhängt (beschrieben im Shannon-Hartley-Gesetz). Weiter nimmt die Signalstäke quadratisch zur Distanz zum Sender ab, also ganz schön schnell.

Das heisst: Je weiter Sie vom Router entfernt sind, desto langsamer wird das WLAN. Noch grösser wird der Geschwindigkeitsverlust, wenn Wände oder andere Hindernisse im Weg stehen.

Problem 3: Andere Netze und Geräte verursachen Störungen

Interferenzen von benachbarten WLAN-Netzwerken und elektronischen Geräten wie Mikrowellenherden oder drahtlosen Telefonen beinträchtigen zwar nicht die Signalstärke, sondern das S/N-Verhältnis. Der Effekt ist jedoch der gleiche: Die Geschwindigkeit nimmt ab.

Deshalb ist es möglich, dass das WLAN langsam ist, obwohl der Router eine ausgezeichnete Signalstärke (drei Viertelkreise) anzeigt. Fazit: Störungen, speziell durch andere WLAN-Netze, verlangsamen Ihr eigenes drahtloses Netz.

Problem 4: Zu viele aktive Geräte im WLAN

WLAN verwendet eine Methode namens Carrier Sense Multiple Access with Collision Avoidance (CSMA/CA), um den Zugriff auf das Medium (in diesem Fall die drahtlose Übertragungsstrecke) zu koordinieren und sicherzustellen, dass es zu keinen Kollisionen zwischen den Sendern kommt.

Bei CSMA/CA lauschen die Sender zunächst, ob das Medium gerade von einem anderen Sender genutzt wird. Wenn das Medium frei ist, überträgt der Sender seine Daten. Wenn das Medium jedoch von einem anderen Sender genutzt wird, wartet der Sender eine zufällige Zeit ab und versucht es dann erneut.

Das ist ein sehr effiziertes Verfahren, bei dem die Geräte nur dann Bandbreite belegen, wenn sie diese auch benötigen. Wenn jedoch viele Geräte gleichzeitig Daten übertragen, wird die Kapazität aufgeteilt und die erreichbare Geschwindigkeit für das einzelne Gerät sinkt stark. Was noch schlimmer ist: Ein langsames Gerät benötigt für die gleiche Datenmenge viel mehr Zeit und besetzt dadurch den Kanal auch viel länger als ein schnelles Gerät. Damit bremst es auch neuere Geräte stark aus.